Anwendungsgebiet
- Glaukom, wie:
- Weitwinkelglaukom
- Engwinkelglaukom
- Glaukomanfall, akuter (plötzlicher Anstieg des Augeninnendrucks)
- Pupillenverengung (Miosis), nach einer Untersuchung oder nach Operationen
Hinweise zur Anwendung
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.Art der Anwendung? Tropfen Sie das Arzneimittel in den Bindehautsack des betroffenen Auges ein. Legen Sie für die Anwendung Ihren Kopf zurück. Schließen Sie nach dem Eintropfen langsam das Auge und drücken Sie leicht mit dem Finger auf den Tränenkanal zwischen Nase und innerem Augenlid.Dauer der Anwendung? Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.Überdosierung? Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.Anwendung vergessen? Führen Sie die Anwendung durch, sobald Sie daran denken und halten Sie dann Ihren Zeitplan ein. Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen. Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Dosierung
Wer? Einzeldosis? Gesamtdosis? Wann?
Alle Altersgruppen 1 Tropfen 3-4 mal täglich verteilt über den Tag
Folgende Dosierungsempfehlungen werden gegeben - die Dosierung für Ihre spezielle Erkrankung besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt:
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung? Immer: - Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe - Augenerkrankungen, bei denen die Pupille nicht verengt werden darf, wie: - Irisentzündung (Entzündung der Regenbogenhaut), vor allem, wenn sie akut ist - Neovaskulisationsglaukom (erhöhter Augeninnendruck durch Gefäßneubildung im Auge, vor allem in der Iris und im Kammerwinkel) - Uveitis-Glaukom (erhöhter Augeninnendruck durch Entzündung der Gefäßhaut) Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker: - Geschwüre im Verdauungstrakt - Verengung im Verdauungstrakt, wie: - Darmverschluss - Asthma bronchiale - Herzschwäche - Störungen beim Wasserlassen, durch Behinderung des Harnabflusses - SchilddrüsenüberfunktionWas ist mit Schwangerschaft und Stillzeit? - Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann. - Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen. Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten? - Reizerscheinungen am Auge, wie: - Tränendes Auge - Bindehautreizung - Augenschmerzen - Augenentzündungen, wie: - Bindehautentzündung - Lidrandentzündung - Sehstörungen, wie: - Verschwommenes Sehen, vor allem bei vorliegender Linsentrübung - Kurzsichtigkeit, vorübergehend - Verschlechtertes Sehen bei Dunkelheit - Muskelzuckungen des Augenlides - Linsentrübung (Katarakt) - Kopfschmerzen, vor allem im Augen- und Stirnbereich Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Weitere wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten? - Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können. - Falls mehrere Augentropfen/Augensalben verwendet werden, ist ein Abstand zwischen den Anwendungen erforderlich. - Das Arzneimittel enthält einen Konservierungsstoff, der sich in weichen Kontaktlinsen anreichern kann. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der aktuellen Gebrauchsinformation. - Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Wirkprinzip
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels? Der Wirkstoff senkt den Augeninnendruck, indem er die Pupille verengt, somit die Fläche der Iris vergrößert, und im sog. Kammerwinkel des Auges das Trabekelwerk (eine Art Abflusssieb vor dem Abflusskanal des Kammerwassers) und den Abflusskanal selbst erweitert. Die Iris kann dadurch mehr Kammerwasser aufnehmen und überschüssiges Kammerwasser kann leichter abfließen. Ist der Abfluss des Kammerwassers behindert, so steigt im Auge durch die überschüssige Flüssigkeit der Druck an und es können auf Dauer Schäden am Auge entstehen.
Wirkstoff und Inhaltsstoffe
Benzalkonium chlorid 0,1 mg
Pilocarpin 4,26 mg
Pilocarpin hydrochlorid 5 mg
Wasser für Injektionszwecke +
Hypromellose +
Borsäure +