Anwendungsgebiet
- Gelegentliche Herzrhythmusstörung mit beschleunigtem Herzschlag im Vorhof (Vorhofflimmern), in der Vorgeschichte, zur Verlängerung der Zeit bis zum Wiederauftreten von Herzrhythmusstörungen des Vorhofs
Hinweise zur Anwendung
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.Art der Anwendung? Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein. Das Arzneimittel darf nicht zerstoßen oder geteilt werden.Dauer der Anwendung? Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.Überdosierung? Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Zittern, Krampfanfällen und zu Störungen der Herz- Kreislauffunktion bis zum Herzstillstand. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung. Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen. Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Dosierung
Wer? Einzeldosis? Gesamtdosis? Wann?
Erwachsene 1 Kapsel 2-mal täglich im Abstand von 12 Stunden, zu der Mahlzeit
Allgemeine Empfehlung - Folgebehandlung:
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung? - Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe - Herzerkrankung aufgrund von Natriumkanalmutationen (Brugada-Syndrom) - Herzinfarkt in der Vorgeschichte (innerhalb der letzten 3 Monate) - Schwere Herzschwäche (Herzinsuffizienz NYHA II-IV mit LVEF ≤ 35%) - Schock durch Herzversagen (außer wenn dieser durch eine Störung der Herzschlagfolge (Arrhythmie) bedingt ist) - Stark verlangsamter Puls (Bradykardie) - Sinusknotensyndrom (Störung bei der Entstehung des Herzschlags im Ursprung) - Ausgeprägte Erregungsleitungsstörung am Herzen, wie z.B.: - Erregungsleitungsstörung innerhalb des Herzvorhofs (sinuatrialer Block 2. und 3. Grades) - Gestörter Herzschlag bei der Überleitung vom Vorhof zur Kammer (AV-Block 2. und 3. Grades) - Erregungsleitungsstörung des Herzens (Schenkelblock) - Stark erniedrigter Blutdruck (schwere Hypotonie) - Störung des Salzhaushaltes z.B.: - Zu hoher Kaliumgehalt im Blut (Hyperkaliämie) - Verminderter Kaliumgehalt im Blut (Hypokaliämie) - Schwere Atemwegserkrankung mit Verengung der Atemwege - Nervenerkrankung mit Muskelerschlaffung (Myasthenia gravis)Welche Altersgruppe ist zu beachten? - Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden. - Ältere Patienten: Die Behandlung sollte mit Ihrem Arzt gut abgestimmt und sorgfältig überwacht werden, z.B. durch engmaschige Kontrollen. Die erwünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels können in dieser Gruppe verstärkt oder abgeschwächt auftreten.Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit? - Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann. - Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können. Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten? - Schwindelgefühl - Schläfrigkeit - Erregungsleitungsstörung am Herzen - Gestörte Erregungsweiterleitung vom Herzvorhof zur Herzkammer (sinuatrialer Block) - Gestörter Herzschlag bei der Überleitung vom Vorhof zur Kammer (AV-Block) - Defekte Erregungsleitung innerhalb der Herzkammern (intraventrikulärer Block) - Herzklopfen - Angst - Ein- und Durchschlafstörung - Kopfschmerzen - Störung des Geschmacks - Sehverschlechterung - Herzrhythmusstörung mit verlangsamter Herzfrequenz (Sinusbradykardie) - Langsamer Puls (Bradykardie) - Beschleunigter Puls (Tachykardie) - Beschleunigter Herzschlag im Vorhof (Vorhofflattern) durch Medikamente - Kurzatmigkeit (Dyspnoe) - Bauchschmerzen - Erbrechen - Übelkeit - Durchfall durch Arzneimittel - Verstopfung - Mundtrockenheit - Eingeschränkte Leberfunktion - Abweichende Leberfunktionswerte - Anstieg der Aspartat-Aminotransferase (ASAT)-Konzentration im Blut - Anstieg der Alanin-Aminotransferase (ALAT)-Konzentration im Blut - Erhöhter Leberwert (GGT) - Erhöhte alkalische Phosphatase - Brustkorbschmerzen - Kraftlosigkeit bzw. Schwäche - Müdigkeit - Fieber - Verminderte Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) - Appetitlosigkeit - Albtraum - Ohnmachtsanfall - Störung der Bewegungskoordination (Ataxie) - Missempfindungen - Drehschwindel - Herzfrequenzbeschleunigung der Herzkammer (ventrikuläre Tachykardie) durch Medikamente - Herzrhythmusstörung mit unregelmäßiger Schlagfolge - Niedriger Blutdruck (Hypotonie) - Blähung - Entweichen von Darmgasen - Nesselausschlag (Urtikaria) durch Medikamente - Juckreiz (Pruritus) - Hautausschlag - Hautrötung durch gesteigerte Durchblutung (Erythem) - Gestörtes Anschwellen des männlichen Gliedes (erektile Dysfunktion) Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Weitere wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten? - Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können. - Vorsicht bei Allergie gegen Betablocker! - Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt. - Auf Grapefruit sowie Grapefruit-Zubereitungen soll während der Behandlung mit dem Medikament vollständig verzichtet werden.
Wirkprinzip
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels? Der Wirkstoff Propafenon gehört zur Wirkstoffgruppe der Antiarrhythmika. Er blockiert den Einstrom von Natriumionen in die Herzmuskelzellen und normalisiert so die Muskelerregung. Propafenon vermindert die Anstiegsgeschwindigkeit des Aktionspotenzials und verlangsamt dadurch die Erregungsleitung am Herzen.
Wirkstoff und Inhaltsstoffe
Drucktinte, rot, propylenglycolhaltig +
Hypromellose +
Propafenon 293,64 mg
Titandioxid +
Gelatine +
Propafenon hydrochlorid 325 mg
Natriumdodecylsulfat +
Magnesium stearat +